Das Projekt in Kürze
Das nach dem Minergie-A- und Minergie-P-Standard gebaute Mehrfamilienhaus wurde 2018 fertiggestellt. Die Holzkonstruktion befindet sich am Dorfeingang von Villarlod im Kanton Fribourg und fügt sich perfekt in die wunderschöne Umgebung aus Weiden, Obstgärten und alten Bauernhöfen ein. Bei der Planung des Dachs wurde die Silhouette des abgelegenen Dorfes berücksichtigt. Das dreistöckige Mehrfamilienhaus besteht aus fünf Wohnungen. Eine Erdsonden Wärmepumpe liefert die Wärme für Heizung und Warmwasser im Gebäude. Auf dem Dach befindet sich eine 20-kWp-Fotovoltaikanlage, die über das Jahr gerechnet mehr Strom produziert als im Gebäude verbraucht wird. Die überschüssige Elektrizität wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Mittels Monitoringsystem kann der Energieverbrauch für Heizwärme, Warmwasser, Elektrizität für den Betrieb der Wärmepumpe und Haushaltstrom sowie die Stromproduktion der Photovoltaik-Anlage kontinuierlich gemessen und überwacht werden. Die Auswertung der Messdaten liefern im Betrieb Informationen zu Fehlern bei der Regulierung und ermöglichen eine Optimierung. Der Bauherrschaft und den Bewohnenden steht zudem ein Online-Portal zur Verfügung, mit welchem sie den aktuellen Energieverbrauch laufend abfragen und so Veränderungen feststellen können.
Minergie-A – Das Klimagebäude
Ein Minergie-A Gebäude produziert pro Jahr mehr erneuerbare Energie als es an Energie für die Bewohnenden braucht. Minergie-A Gebäude sind klimafreundlich, bereit für die Elektromobilität und schützen die Bewohnenden vor der Sommerhitze. Sie sind für die Energiewende respektive den Klimawandel und die Herausforderungen von morgen (Lastmanagement, Smart Home und saisonaler Ausgleich) bestens gerüstet.
Fragen an die Bauherrschaft
Welche Vorteile bringt das Minergie Monitoring?
Dank dem Monitoring kann ich einfach auf meinem Bildschirm kontrollieren, ob alles wie gewünscht funktioniert. So konnten wir rechtzeitig merken, dass der ursprüngliche Wechselrichter defekt war. Allfällige Pannen können auch von weiter weg identifiziert und je nach Fall behoben werden.
Welche Erfahrungen haben Sie beim planen des Monitoring-Konzepts gemacht?
Die erst evaluierte Lösung war für die Grössenordnung dieses Gebäudes kostenmässig nicht sinnvoll. Dann merkten wir, dass die einzelnen Anbieter der Wärmepumpe und auch der Photovoltaïkanlage, die erwünschten Dienste selber über eine online Plattform anbieten. Wir haben diese einfache Lösung bevorzugt.
Was waren die Überlegungen bei der Wahl des Monitoringsystems?
Der finanzielle Aufwand muss in Relation zum entstehenden Nutzen stehen. Zudem ist eine Übersichtlichkeit der Messdaten von Vorteil.
Das Monitoringkonzept
Das Monitoring-Light von Minergie sieht die Messung der wichtigsten Stromflüsse, sowie eine Visualisierung und Auswertung der Messungen vor. Die Messung der Nutzwärme ist optional bei Gebäuden <= 2000 m2. Die Informationen dienen in erster Linie der Optimierung der gebäudetechnischen Anlagen. Folgende Messungen wurden im Gebäude in den entsprechenden Geräten installiert:
- Elektrizitätsverbauch der Wohnungen*
- Elektrizitätsverbauch der Wärmepumpe
- Elektrizitätsproduktion der Photovoltaikanlage
* ab 2020 wird zur Erreichung des Minergie-Zertifikats keine Messung der einzelnen Wohnungen gefordert
Das Gebäude im Überblick
2018
732 m2
20.7 kWp
Minergie-P-Hülle
Bildergalerie
Beteiligte:
Planer: KASPAR architectes EPFZ-SIA/ETHZ-SIA, Villarlod