Das Projekt in Kürze
Im Jahre 2010 wurde die Bauernhofzone im Zentrum von Utzenstorf zur Zone mit Planungspflicht ZPP umgezont. Dies mit dem Ziel, ein neues Dorfzentrum an dieser Lage mitten im Dorf zu realisiseren. Über ein Workshopverfahren wurde 2011/2012 das Überbauungskonzept in Varianten entwickelt und im Jahr 2013 die Überbauungsordnung (ÜO) dazu erarbeitet. Im Jahr 2014 wurde ein Investor für die 53 Eigentums- und Mietwohnungen im Minergie-Standard gesucht, die Baueingabe erarbeitet und Mitte 2015 mit dem Bau begonnen. Im November 2017 wurde das neue Dorfzentrum mit Café am neuen Dorfplatz fertiggestellt.
Exemplarisch steht das neue Dorfzentrum für die "Siedlungsentwicklung nach Innen". Eine höhere Baudichte oberirdisch (4geschossig) ergibt grössere Wohnflächen. Demgegenüber steht ein hoher Anspruch an die Aussenräume mit den Bereichen öffentlich, halbprivat und privat sowie der Begrünung.
Beim vorgestellten Objekt handelt es sich um das ursprüngliche Bauernhaus der erwähnten Überbauung. Der Wohnteil stand unter Denkmalschutz und musste erhalten werden. Der Ökonomieteil (Tenn und Stall) wurde komplett rückgebaut und (in Kombination mit der ebenfalls realisierten Einstellhalle), in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Bern im Minergie-Standard neu erstellt. Die ganze Überbauung, und so auch das Bauernhaus mit 8 Wohnungen, wurden zudem nach den bonacasa Standards gebaut, welche unter anderem auch dem altersgerechten Wohnen Rechnung tragen.
Fragen an den Planer
Was waren die Hauptgründe für den Umbau / die Sanierung?
Das alte, nicht mehr bewohnte Bauernhaus mit seinem grossen Umschwung wurde im Zug der Umzonung, resp. der ÜO in ein Überbauungs-Gesamtkonzept eingebettet und sollte damit auch in den geplanten Minergie-Standard überführt werden.
Wo sehen Sie die Vorteile einer Minergie Sanierung?
Der Minergie-Standard mit all seinen bekannten Vorteilen ist im vorliegenden Fall die ideale Lösung gewesen. So liegt z.B. der Vorteil der Komfortlüftung nicht nur darin, konstant frische Luft im ganzen Haus zu haben, sondern unter anderem auch darin, dass an der exponierten verkehrstechnischen Lage die Fenster ihre schalltechnische Aufgabe vollumfänglich erfüllen können, da kein Fensterlüften notwendig ist.
Was waren die Herausforderungen?
Die Herausforderung für die Erfüllung des Minergie-Standards, insbesondere der Komfortlüftung, war die geringe Raumhöhe im bestehenden Wohnteil des Bauernhauses. Diese konnten aber durch eine gute Planung im Vorfeld problemlos gemeistert werden. Eine weitere Herausforderung war ausserdem, vor allem im bestehenden Teil des Bauernhauses, die Wärmedämmung bauphysikalisch richtig zu dimensionieren und die entsprechenden Anschluss- und Übergangsdetails sauber zu lösen. Bei dieser Aufgabe wurden wir von der Fachingenieur-Firma Gartenmann Engineering AG von Bern kompetent und professionell unterstützt.
Woran haben Sie am meisten Freude?
Die neue Erscheinung des Bauernhauses fügt sich sehr gut in die ganze Überbauung ein und auch die Wohnräume bieten den ganzen Komfort, welcher der Minergie-Standard zu bieten hat. Insbesondere die Dachwohnungen bieten sehr viel Cachet und einen entsprechend hohe Wohnqualität.
Das Gebäude im Überblick
1930 (2016)
924.4m2 (720.9m2 Neubau und 203.5 m2 Modernisierung)
Auf dem Dach
Grundwasser-Wärmepumpe
Minergie Dämmung
Vorher-Nachher Vergleich
Vor Erneuerung | Nach Erneuerung |
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GEAK (Gesamtenergieeffizienz / Gebäudehülle) |
GEAK (Gesamtenergieeffizienz / Gebäudehülle) |
Lufterneuerung |
Lufterneuerung |
Heizung |
Heizung |
Warmwasser |
Warmwasser |
Elektrizität |
Elektrizität |
Gebäudehülle (U-Werte) |
Gebäudehülle (U-Werte) |
Bildergalerie
Bauherrschaft: Bonainvest AG, Solothurn
Architekt: atelier GSW partner ag, Burgdorf