Das Projekt in Kürze
Setz Architektur AG, Immo Treier AG und Renggli AG haben in Möriken die aus vier Mehrfamilienhäusern bestehende Überbauung Grabenweg erstellt. Die Gebäude sind U-förmig auf dem Grundstück gruppiert und schaffen so einen grossen zusammenhängenden Aussenraum. Sämtliche Energie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Haushaltsstrom wird durch die Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Attika-Geschosses, auf den Attika-Terrassenbrüstungen und mit Anlagen an Süd-, Ost- und Westfassaden erzeugt.
Die Überbauung umfasst 35 Miet- und Eigentumswohnungen mit Wohnungsgrössen zwischen 1,5 und 4,5 Zimmern und ist im Baustandard Minergie-P-ECO realisiert und zertifiziert. Sie bietet viel mehr als modernes Wohnen und umweltfreundliches Bauen: nämlich eindrücklich praktizierte Nachhaltigkeit. Mieter und Eigentümer sehen stehts, ob der Strom aus der Steckdose von der hauseigenen Solaranlage kommt, oder ob es sich um (teureren) Netzstrom handelt. So können sie mitbestimmen, wofür sie welchen Strom brauchen möchten und folglich damit Geld sparen.
So wird der sommerliche Wärmeschutz gewährleistet
Die ideale Ausrichtung der Gebäudekörper ist essentiell, um sicherzustellen, dass das Gebäude auch im Sommer bei hohen Aussentemperaturen ein angenehmes Innenraumklima aufweist. Die Aussenwände wurden im Leichtbau (Holzrahmenbau) erstellt und mit 28 cm Steinwolle gedämmt. Zusätzlich können mit dem eingebauten Erdsonden-Wärmepumpensystem die Wohnungen über das Bodenheizungsverteilnetz ohne Klimaanlage «gekühlt» werden. Die für die Belüftung der Häuser angezogene Aussenluft wird im Sommer auch über die Erdsonden leicht heruntertemperiert. Die optimale Wärmedämmung der Aussenwände und die 3-fach-Fensterverglasung garantieren selbstverständlich auch im Winter eine komfortable Innenraumtemperatur.
Als Sonnenschutz sind elektrische Rafflamellenstoren bei allen Fenstern und Fenstertüren eingebaut. Zudem gibt es vertikale Stoffmarkisen in allen Loggien. Die Pergolen der Attikawohnungen haben eine integrierte horizontale Stoffmarkise, welche elektrisch angetrieben werden und mit einem Wind-/Regensensor ausgestattet sind.
Fragen an den Planer
- Wie wurde das Thema Sommerlicher Wärmeschutz bei der Planung gewichtet?
Der Sommerliche Wärmeschutz wurde bereits im Rahmen der Fassadengestaltung geprüft. Von Beginn weg wurde ein aussen liegender Sonnenschutz in Form von elektrischen Rafflamellenstoren eingeplant. - Bei welchen Planungsschritten spielte der Sommerliche Wärmeschutz eine übergeordnete Rolle?
Während der Phase Haustechnikplanung wurde zusätzlich das «Kühlen» über die Bodenheizung und der Aussenluft über Sole-Wasser-Wärmepumpe eingeplant. Dies dient vor allem der Komfortsteigerung für die Bewohner der Mietwohnungen im erhöhten Ausbaustandard und bildet ein gutes Verkaufsargument für die Eigentumswohnungen. - Haben die Massnahmen zum Sommerlichen Wärmeschutz ihre Funktion im ersten Sommer erfüllt?
Gemäss den Rückmeldungen der Bewohner aus den Sommern 2019 und 2020, sind die Wohnungstemperaturen auch bei sehr hohen Aussentemperaturen im angenehmen Bereich von ca. 25°C geblieben.
Bewährt hat sich das Monitoring und die Auswertung der durch den Energiemanager gemessenen Raumtemperaturen in den ersten zwei Betriebsjahren. Die Auswertung der gemessenen Werte und die Umsetzung allfälliger Anpassungen und Einstellungen am System, garantiert den effizienten Betrieb über die gesamte Laufzeit der Anlage.
Das Gebäude im Überblick
2017-2019
3073 m2
Minergie-P-ECO
Neubau MFH
Bildergalerie
Bilder: Setz Architektur AG
Beteiligte:
Bauherrschaft: Immo Treier AG
Planer: Setz Architektur AG